Ein Gardecorps
Der Garde- Corps ist ein idealer Wetterschutz. Die Termini im Bezug auf Schutz- und Überkleidung sind sehr diffizil und oft recht verwirrend, wir haben uns darauf geeinigt dieses Kleidungsstück als Garde- Corps (Körperschutz) anzusprechen. Den Garde- Corps findet man auf etlichen Illustrationen und Plastiken ab dem 2. Quartal des 13. Jahrhunderts quer durch Europa. Dabei kann er in seiner Ausführung recht unterschiedlich sein, vor allem in der Länge der Ärmel, in der Gesamtlänge des Kleidungsstückes und dem Sitz der Armschlitze. Wir haben uns für eine etwas einfachere, zweckmäßige Ausführung entschieden. Die Ärmel reichen bis knapp über die Fingerspitzen und sind nur mäßig weit. Die Gesamtlänge reicht bis auf die Waden. Der Zuschnitt ist recht einfach und möglichst ökonomisch gehalten, die Ärmel sind gerade angesetzt. Der Garde- Corps besteht aus Woll- Loden, den wir mit Walnuß gefärbt haben. Innen ist er mit gebleichtem Leinen gefüttert. Genäht wurde mit ungebleichtem Leinenzwirn.
Abb.: familia ministerialis, Johannesmartyrium, Pariser Apokalypse ( Frz. um 1255); "murhtly ours"(Engl. 1280); Bible of St. Louis ( Spanien od. Frankreich (?) , um 1230); "Der Apotheker", Mauritiusrotunde im heiligen Grab, Konstanzer Münster ( 1280); Relief am Grabmal des hl. Stephan von Obazine, Ausschnitt (1260)